Warum Imkern ein Hobby ist, was der Natur hilft

Warum Imkern ein Hobby ist, was der Natur hilft

Die sind in Not, seit Jahren gibt es immer weniger Völker dank der ständig wachsenden Monokulturen und der vielen Pestizide. Die Landwirtschaft wird auch in Deutschland immer intensiver, was zur Folge hat, dass die emsigen Insekten nach und nach aussterben. Die Bienen, allen voran die Wildbienen, werden immer weniger und Experten sind sich sicher, dass schon mehrere Arten komplett ausgestorben sind. Es ist also eine gute Idee, die Bienen vor dem Aussterben zu retten, denn schließlich sind sie nicht nur Lieferanten für leckeren Honig, sondern zugleich die vielleicht wichtigsten Nutztiere.

Die Bienen sind für die der Menschen von großer Bedeutung. Sie sichern zum einen die Verbreitung und zum anderen die Befruchtung der wichtigen Pflanzen, Blumen, Obstbäume, Sträucher, Gräser und Gemüsesorten. Sehr vieles davon steht bei den Menschen und bei anderen Nutztieren auf dem Speiseplan. Es lohnt sich also immer, die Bienen zu retten, und zwar als Hobbyimker.

Imkern ist nicht schwer

Im Spruch: „Wenn die Bienen aussterben, werden die Menschen nicht lange überleben“, liegt viel Wahrheit. Keine einzige Blüte eines Obstbaumes würde mehr befruchtet und das sollte der wohl wichtigste Grund sein, das Imkern zu einem Hobby zu machen. Was auf den ersten Blick schwierig aussieht, ist auf den zweiten Blick nicht sonderlich schwer. Wichtig ist, dass nicht weit von zu Hause ein Garten oder eine geeignete Grünfläche zur Verfügung steht. Wer einen eigenen Garten hat, kann direkt loslegen und sich ein Starterset für Imker kaufen.

Ein guter Imker ist leider noch nicht vom Himmel gefallen, daher ist eine Einweisung durch einen erfahrenen Imker erforderlich. Im Internet lassen sich sowohl die Adressen von Imkern aus der Nähe wie auch Shops finden, die alles verkaufen, was ein engagierter Hobbyimker braucht. Das Wichtigste, was der Freizeitimker braucht, sind natürlich die Bienen. Ideal ist es, mit zwei oder besser mit drei Völkern zu beginnen.

Was braucht ein Imker noch?

Neben den Bienenvölkern braucht ein Imker noch die sogenannten Beuten, die Unterkünfte, in denen die Völker in Zukunft wohnen werden. Diese Beuten müssen sehr gut ausgerichtet sein und stets freie Zugänge für die ein- und ausfliegenden Insekten haben. Sehr wichtig ist, dass weder Bäume noch hohe Sträucher oder Astwerk den Weg versperren, die Einflugschneise muss immer frei sein. Zusätzlich brauchen Hobbyimker noch die richtigen Werkzeuge, wie einen Abkehrbesen, einen Stockmeißel und natürlich das Rauchgerät, was bei keinem Imker fehlen darf. Dieses obligatorische Gerät ist von großer Bedeutung, damit die Bienen bei der Kontrolle der einzelnen Waben und Unterkünfte nicht so sehr unter Stress geraten. Bienen verstehen, was ihr Zuhause angeht, keinen Spaß, sie behüten und verteidigen ihren Stock und damit ihre Heimat und die Brutstätte des Nachwuchses mit aller Kraft.

Jeder Imker braucht außerdem eine persönliche Ausrüstung. Dazu gehört ein weißer Schutzanzug, der aus einem speziellen Stoff besteht. Dieser Stoff ist dicht gewebt und er ist weiß, weil die Bienen auf diese Farbe nicht so stark reagieren wie auf einen Anzug aus einem dunklen Stoff. Unverzichtbar ist der Helm, der ein Visier und ein Schutznetz haben muss. So kann der Imker verhindern, dass die Bienen ihm direkt ins Gesicht fliegen. Die Ärmel wie auch die Hosenbeine sollten immer fest verschlossen sein, damit die Bienen auch dort nicht hinkommen.

Das Wertvollste für einen Imker – das Bienenvolk

Wer einen Imker in der Nähe hat, sollte dort nachfragen, ob er einen sogenannten Kunstschwarm bekommen kann, zudem gibt es Imkervereine, die eine solche Möglichkeit anbieten. Damit sich dieser Kunstschwarm gut in der Bienenkiste entwickeln kann, darf der Schwarm nicht zu klein sein. Carnica oder Buckfast, Ligustica oder die dunkle europäische Biene – dies sind nur vier von insgesamt 450 Bienenrassen, die von Imkervereinen und Imkern in Deutschland angeboten werden. Jeder dieser Rassen ist ganz spezifisch, was ebenfalls für die Preise gilt: Der Preis für ein komplettes Bienenvolk am Stock liegt zwischen 150,- und 250,- Euro, je nach Größe des Volks.

Allerdings kann der Preis in Zeiten, in denen mehr als 50 Prozent der Bienenvölker in einer Region aus unbekannten oder aus bekannten Gründen sterben, wie es in der Vergangenheit schon passiert ist, sehr schnell in die Höhe schnellen.

Wie hoch sind die Anschaffungskosten insgesamt?

Alle, die sich für das Imkern als Hobby entschieden haben, müssen mit Anschaffungskosten zwischen 1500 und 2000 Euro rechnen, jedoch kann es nach oben und nach unten Abweichungen geben. Kommt beispielsweise noch eine hochwertige Honigschleuder dazu, dann wird es richtig teuer. Diese besondere Schleuder muss aber sein, denn wer ein Bienenvolk hat, will schließlich auch den süßen und leckeren Honig ernten. Damit der Honig in die Gläser gefüllt werden kann, ist es erforderlich, dass er vorher noch aus den Waben geschleudert wird. Die richtige Bekleidung ist auch für Hobbyimker Pflicht, denn ein Bienenstich ist äußerst schmerzhaft. Bienen stechen jeden, der sich ihrem Volk und vor allem der Königin nähert. Auf der anderen Seite sind Bienen aber auch „Gewohnheitstiere“, die sich sehr schnell daran gewöhnen, dass da jemand ist, der in regelmäßigen Abständen in den Bienenkasten hineinschaut.

Imkern ist ein schönes und nützliches Hobby

Einen Garten mit einer Fülle von unterschiedlichen Blumen, Gräsern und Nutzpflanzen zu haben, ist eine wunderbare Sache und ein echtes Paradies für ein Bienenvolk. Liegen rund um das noch ausgedehnte Rapsfelder und ist ein Wald nicht weit weg, dann fühlen sich Bienen erst recht richtig wohl. Je mehr unterschiedliche Pflanzen die emsigen Insekten anfliegen können, umso vielfältiger wird anschließend der Honig, denn die produzieren. Jeder Imker ist stolz auf den Honig aus eigener Produktion, denn dieser Honig schmeckt einzigartig lecker.

Es ist jedoch nicht nur der köstliche und gesunde Honig, der das Imkern zu einem schönen Hobby macht, es ist vielmehr die Möglichkeit, etwas gegen das Bienensterben zu unternehmen. Viele Imker gehen mit ihren Völkern auf Wanderschaft und lassen sie dort schwärmen, wo es notwendig ist. Jeder, der in seinem eigenen Garten ein Bienenvolk hält, unterstützt die professionellen Imker bei ihrer Arbeit, die in der heutigen immer schwerer wird. Mit der Hobbyimkerei lässt sich sogar noch etwas Geld verdienen, denn der Honig aus den eigenen Waben ist ein echtes, unverfälschtes Naturprodukt, was sich gut verkaufen lässt.

Bild: @ depositphotos.com / Vitalii_Mamchuk

Tommy Weber