Warum die Hausbar eine Renaissance erlebt

Warum die Hausbar eine Renaissance erlebt

In den 1960er Jahren gehörte es zum guten Ton, eine Hausbar zu haben. Dann verschwand dieser gesellige Trend fast vollständig, um jetzt ein Comeback zu erleben. Corona ist ein Grund, warum sich immer mehr Menschen in den eigenen vier Wänden eine Bar einrichten. Der Keller ist zwar nach wie vor der beliebteste Ort für eine Hausbar, aber auch die Bar im Wohnzimmer ist heute kein Tabu mehr.

Was wird alles benötigt, um zu Hause eine Bar einzurichten? Welches Equipment wird gebraucht und welche Spirituosen sollten bei der Einrichtung einer Hausbar auf gar keinen Fall fehlen?

Die Rückkehr des Servierwagens

In früheren Zeiten waren es nicht selten massive und fest verbaute Hochschränke, in denen die Hausbar untergebracht war. Heute heißt es, was Gestaltung, Farbe und Form der Hausbar angeht: Erlaubt ist, was gefällt. Zusammen mit der Hausbar erlebt der klassische Servierwagen eine echte Renaissance. Sehr lange galt er als spießig und damit als verpönt. Heute heißt er Barwagen und da er schick und flexibel ist, gehört er unbedingt dazu. Der Bar- oder Servierwagen ist nicht nur der Abstellplatz für allerlei Alkoholika, sondern hat zudem die Funktion eines Beistelltischs, Stauraums und als Stellfläche beispielsweise für Knabbereien.

Vor allem, wenn der Platz für die Hausbar nicht allzu groß bemessen ist, bietet der Servierwagen zusätzlichen Platz. Wer also eine eigene Bar im einrichten möchte, sollte unbedingt nach einem Servier- oder Teewagen mit möglichst nostalgischem Flair schauen.

Wie sollte ein Barschrank gestaltet sein?

Wer sich vor 50 Jahren eine sogenannte Wohnwand gekauft hat, bekam in den meisten Fällen einen Barschrank oder zumindest ein Barfach gleich dazu. In diesem Fach, was meist mit einem Spiegel als Rückwand ausgestattet war, wurden die Flaschen und Gläser aufbewahrt. Heute ist der Barschrank ein separates und immer wieder individuelles Möbelstück. Barschränke gibt es in vielen verschiedenen Formen und Materialien, sie haben im Inneren ein Ordnungssystem für alles, was eine Bar ausmacht. Der Platz wird optimal genutzt, es entsteht keine Unordnung und alles, was gebraucht wird, ist stets griffbereit.

Ob Vintage oder modern – bei einem Barschrank kommt es natürlich immer auf die Beleuchtung an, denn mit dem passenden Licht lässt sich die richtige Atmosphäre schaffen. Kleine Lampen oder Leuchtbuchstaben erinnern an die 1980er Jahre und kommt dann noch ein Spiegel dazu, ist es Nostalgie pur.

Wie sieht die Grundausstattung aus?

Der Name Hausbar verrät es schon, hier geht es einzig und allein um den Genuss und die Geselligkeit im privaten Rahmen. Daher muss sich die Grundausstattung der Hausbar auch nicht mit dem messen lassen, was in einer „richtigen“ Bar zu finden ist. Allerdings gibt es einige Dinge, die selbst in der Grundausstattung einer privaten Bar nicht fehlen dürfen.

Dazu gehören:

  • Ein Behälter für Eiswürfel
  • Ein Messbecher
  • Ein Cocktailshaker, der aus drei Teilen besteht (ein Barsieb für die Kerne, ein feines Gewebesieb für das Fruchtfleisch und den Shaker selbst).
  • Ein möglichst hohes Rührglas mit dem dazu passenden Löffel.
  • Eine Schüssel aus Glas mit einer Kelle oder einen Glaskrug, wenn eine Bowle oder ein Punsch zubereitet werden.

Welche Getränke und Spirituosen sollte eine Hausbar enthalten?

Um in den eigenen vier Wänden einen guten Drink zu mixen, ist im Grunde nicht viel erforderlich. Voraussetzung ist allerdings, dass die Auswahl der Spirituosen und Getränke stimmt. Hochprozentiges darf auf keinen Fall fehlen, Gin, Whiskey, Wodka, Rum und Brandy sollten also dabei sein. Dazu kommen dann noch ein trockener Wermut, ein guter Weißwein, ein erfrischender Campari, ein Grand Manier sowie ein Sherry.

Selbstverständlich dürfen auch die alkoholfreien Getränke in einer gut sortierten Hausbar nicht fehlen. Soda sollte deshalb vorhanden sein, ebenso wie Orangen- und Zitronensaft, Cola, Ginger Ale, Bitter Lemon und Tonic Water. Liköre können einen Platz in der Hausbar haben, sie müssen aber nicht unbedingt dabei sein, so etwas ist eine persönliche Geschmacksfrage.

Welche Gläser sollte die Hausbar enthalten?

Für jedes und für jeden Cocktail gibt es das passende Glas, aber nicht alle diese Gläser müssen in der Hausbar vorhanden sein, denn dies würde schnell jeden Rahmen sprengen. Weingläser und Cocktailschalen sollten allerdings in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, dazu kommen die sogenannten Tumbler, die in keiner Bar fehlen dürfen. Sie sind perfekt für alle Drinks, die mit Eis serviert werden, sowie für alle Softgetränke. Was den Stil der Gläser angeht, ist es immer eine persönliche Geschmacksfrage. Vintage sind besonders dünnwandige, filigrane Gläser, die auf jeder Cocktailparty gut aussehen. Für die Gäste, die ihren Whiskey pur oder mit etwas Soda trinken, sollten zudem die passenden Gläser vorhanden sein.

Besonders wichtig: die Eiswürfel

Keine Bar der Welt kommt ohne Eiswürfel aus und nichts ist so traurig wie ein Drink, der ohne kühlendes Eis serviert wird. Die Eiswürfel müssen ebenfalls in einer Hausbar gelagert werden, und zwar so, dass die Temperatur stets bei Minus 20 Grad liegt. Dieses Eis in einer Bar ist immer doppelt gefrostetes Eis, was den großen Vorteil hat, dass es nicht so schnell schmilzt und damit den Drink verwässert. Ideal für die Bar zu Hause sind Eiswürfelformen aus Silikon für die klassischen eckigen Eiswürfel. Hat der Barschrank kein kleines Gefrierfach, dann bleiben sie zunächst im Tiefkühlschrank und kommt erst kurz vor dem Servieren in den passenden Behälter.

Die klassischen Cocktails

Alle, die noch keine große Erfahrung mit dem Mixen von Cocktails haben, sollten zunächst mit den Klassikern anfangen. Damit kann man nicht viel falsch machen und die Gäste müssen sich am nächsten Morgen nicht über einen dicken beklagen.

Auf der Getränkekarte der Hausbar sollten daher diese Klassiker zu finden sein:

  • Eine „Piná Colada“ ebenso wie ein „Manhattan“
  • Eine „White Lady“ oder ein „Cuba Libre“
  • Der „Caipirinha“, einer der beliebtesten Cocktails weltweit
  • Eine gut gekühlte „Margarita“

Mit einem „Gin Tonic“ kann der ungeübte Barmann auch nichts falsch machen und ein „Erdbeer Mojito“ kommt ebenfalls gut an.

Wer schon etwas mehr hat, kann sich nach und nach an die nicht ganz so einfachen Cocktails wagen oder die Gäste mit einer eigenen Kreation überraschen. Bei den bekannten Cocktails werden oftmals nur wenige Zutaten gebraucht, das Geheimnis des guten Geschmacks liegt dabei in der Zubereitung und der richtigen Temperatur der Getränke.

Bild: @ depositphotos.com / Milkos

Tommy Weber