Sonnenblumen – Wunderwerke der Natur

Sonnenblumen – Wunderwerke der Natur

Wenn sich der Sommer dem Ende entgegenneigt, leuchten sie wieder in vielen Gärten, auf Feldern und auf Wiesen – Sonnenblumen. Für viele sind Sonnenblumen die wahren Königinnen unter den Blumen. Die Sonnenblume ist nicht nur wunderschön, sie kümmert sich auch um das Wohlergehen der Menschen, wie es keine andere Blume kann. Sonnenblumen ernähren Tausenden von kleinen Insekten und sie sind ein Wunder an Lebensenergie. Nicht umsonst ist Sonnenblumenöl das beliebteste Speiseöl in Deutschland.

Die Power steckt in den kleinen Kernen, beispielsweise sind darin 90 Prozent ungesättigte Fettsäuren enthalten. Dazu kommen die wertvollen Vitamine E, A, K, D, B und F, sowie Magnesium, Jod, Karotin und Kalzium.

Warum die Sonnenblume ein Wunder ist

Wer sich die Blüte einer Sonnenblume einmal genauer anschaut, sieht ein echtes Wunder der . Die Kerne sind in Form einer Spirale angeordnet, die sich sowohl nach links als auch nach rechts drehen. In jedem der Kerne liegt der Schnittpunkt von jeweils zwei Spiralen. Mathematiker, die sich mit diesem in der Natur einzigartigen Konzept beschäftigt haben, waren erstaunt, als sie entdeckten, dass die Anordnung dem sogenannten „Goldenen Schnitt“ entspricht. Die Proportion des „Goldenen Schnitts“ findet man in der Akropolis in Athen und im Dom von Florenz, auch die Bilder von Leonardo da Vinci und Raffael haben den „Goldenen Schnitt“.

Das große Herz der schönen Blume

Die sogenannten Röhrenblüten, die sich im Korb der Sonnenblume befinden, sind nur wenige Millimeter tief. Damit haben es nicht nur Schmetterlinge einfach, den süßen Nektar mit ihrem langen Rüssel zu saugen. Bei Bienen, Hummeln und vielen anderen Insekten steht die Blüte der Sonnenblume ebenfalls ganz weit oben auf der Speisekarte. Sie ist praktisch eine Königin mit einem riesengroßen Herzen für die ganz kleinen Tiere.

Wie kann es eigentlich funktionieren, dass ein so dünnes Gebilde wie der Stängel eine so große Blüte mühelos trägt? Forscher haben sich darüber den Kopf zerbrochen und sind zu einem erstaunlichen Ergebnis gekommen. Die Stängel der Blume enthalten Auxine, Substanzen, die für eine besondere Stabilität und Festigkeit sorgen. Die Kosmetikindustrie macht sich dieses Wissen zunutze. Sie produzieren aus den sorgfältig extrahierten Substanzen eine Creme, die der Erschlaffung der sehr dünnen Haut am Hals entgegenwirken soll.

Ein architektonisches Wunder

Eine Sonnenblume hat keine einzige Muskelfaser. Trotzdem schafft sie es, ohne Probleme ihren Kopf jeden Tag in Richtung der zu drehen. Das Raffinierte an dieser ist: Die Blume verändert dabei die Länge ihres Stängels. Millimeter um Millimeter schiebt die Sonnenblume ihren Kopf in der auf die westliche Seite in die Höhe, und zwar so lange, bis sie sich nach Osten neigt. Dort geht schließlich die Sonne auf. Am Tag ist es dann genau umgekehrt. Auf diese Weise kann die Blume bis zu 15 Prozent mehr Energie aufnehmen, als es bei „starrköpfigen“ Blumen der Fall ist. Keine andere Pflanze arbeitet mit diesem besonderen Trick.

Perfekt für die Gesundheit

Die Sonnenblume ist die gesündeste Blume, die die Natur zu bieten hat. Das Öl in den Kernen stärkt den Kreislauf und das Herz, zudem beugt Sonnenblumenöl Parodontose ebenso wie Zahnfleischbluten vor. Aus den Blüten lässt sich ein hervorragender Tee gegen Erkältungen zubereiten, der außerdem das Fieber senken kann. Neue Studien deuten darauf hin, dass das Vitamin E in den Kernen der Sonnenblume noch effektiv gegen Prostatakrebs schützen kann.

Sonnenblumen im Garten sind unkompliziert, aber sie sind nicht zu übersehen. Alle, die einen Garten haben, sind also gut beraten, die Blumen dort einzupflanzen. Übrigens, sie können bis zu drei Meter groß werden.

Die vielseitigen Kerne

Die Sonnenblume gehört zur botanischen Familie der Korbblütler und ist eine einjährige Pflanze. Wenn die Blumen verblüht sind, werden die Kerne eingesammelt und über den Winter an einem trockenen und frostfreien Ort ausgelegt. Aus den Kernen kann man ohne Probleme neue Sonnenblumen züchten, sehr beliebt sind sie auch als Futter im Winter für die Vögel. In den Gartenmärkten werden viele verschiedene Sorten Sonnenblumen angeboten. Die Höhen variieren dabei, ebenso wie Farbe und Größe der Blütenköpfe. Besonders beliebt sind die Klassiker in einem leuchtenden Gelb, auch mit orangen oder hellbraunen Köpfen sehen die Blumen sehr gut aus.

Sonnenblumen ziehen, wie ein Magnet, Bienen an und leisten dabei für die Artenvielfalt eine wichtige Arbeit. Mithilfe von Sonnenblumen lässt sich jeder Garten schnell in einen Naturgarten verwandeln.

Direkt aussäen oder lieber vorziehen?

Kommt der Frühling, dann ist es die beste Zeit für die Aussaat der Sonnenblumenkerne. Dazu gibt es folgende Möglichkeiten: Die Kerne können in kleinen Töpfen in der warmen vorgezogen werden. So etwas hat den Vorteil, dass die Samen früher in die Erde kommen und die kleinen Pflanzen vor Frost geschützt werden. Dies macht sie robuster, wenn sie später ins Freie kommen. Mit der Aussaat im Freien sollte jedoch gewartet werden, bis die Eisheiligen vorbei sind. Dann droht kein Nachtfrost mehr und die Hobbygärtner sind auf der sicheren Seite.

In der warmen Frühlingssonne keimen die Kerne nach nur wenigen Tagen und wachsen zu Sprossen heran. Wer ganz sicher sein will, bringt sie erst im Mai ins Freie. Keimen die Samen, dann entwickeln sich Sprösslinge mit zwei Blättern, kurze Zeit später sind es vier Blätter. Wenn dies der Fall ist, können die jungen Pflanzen in den Garten gepflanzt werden.

Viel Sonne und viel Wasser

Sonnenblumen brauchen viel Sonne und damit sie wachsen, noch viel Feuchtigkeit. Die schönen Blumen wollen regelmäßig gewässert werden und lieben einen hellen, sonnigen Standort. Um die noch jungen Triebe zu unterstützen, ist eine Pflanz- und Blumenerde notwendig, die viele Nährstoffe enthält. Um den Blumen etwas Gutes zu tun, ist es eine gute Idee, wenn der Boden mit Kompost angereichert wird. Gedüngt werden müssen Sonnenblumen nur ab und zu, wenn der Boden zu wenig Nährstoffe hat.

Sonnenblumen sind groß und brauchen daher einen großen Abstand zueinander und zu anderen Pflanzen. 20 bis 30 Zentimeter sollten es schon sein, denn es kann durchaus passieren, dass sich ein rekordverdächtiges Exemplar unter den Blumen befindet. Werden die Samen im Frühling zu eng gesetzt, dann nehmen sich die Blumen gegenseitig die Luft zum Atmen. Wenn die Blumen in die Höhe schießen, bilden sie starke Wurzeln und holen sich so viele Nährstoffe. Dies ist ein weiterer Grund, warum die blühenden Botschafter des Sommers viel Platz benötigen.

Bild: @ depositphotos.com / binder1

Tommy Weber