Kreativität und Innovation – wenn Ideen mehr können

Kreativität und Innovation - wenn Ideen mehr können

Kreative Schöpfungen sind in der Regel positiv, aber sind Innovationen nicht besser und wo liegt eigentlich der Unterschied? Innovation ist so etwas wie ein Modewort geworden, was viele Menschen nur in einem wirtschaftlichen, aber weniger in einem kreativen Kontext sehen. Innovation klingt immer etwas nach Wettbewerb und nach technischem Fortschritt. Die eigentliche Bedeutung dieses Wortes bleibt aber stets etwas vage. Selbst wenn es im täglichen Sprachgebrauch oft verwendet wird, eine klare Definition gibt es leider nicht.

Kreativität kann, wenn man es so sehen möchte, als eine Innovation angesehen werden, was aber heißt so etwas genau? Gilt das Schreiben eines Artikels schon als Innovation?

Nicht immer ist Kreativität auch Innovation

Alle, die kreativ arbeiten, sind nicht automatisch für neue Innovationen verantwortlich. Wie viel Kreativität ist aber notwendig, wenn es eine Innovation werden soll? An dieser Frage scheiden sich nach wie vor die Geister. Wann wird aus Kreativität eine sinnvolle Innovation? Wird es im sehr engen wirtschaftlichen Sinne gesehen, dann sind alle Innovationen, die sich kreative Menschen einfallen lassen, schützenswert und können mit etwas lukrativ verwertet werden. Dies kann bei einem bestimmten Werkstoff oder bei einem besonderen Verfahren der Fall sein. Die Übergänge zwischen diesen kreativen Ideen und den Innovationen, die geschützt werden müssen, sind in diesen Fällen fließend.

Das Beispiel Verpackungen

Wenn etwa eine Flasche Parfüm einen Verschluss bekommt, der vielen vielleicht bekannt vorkommt, gilt er aber immer noch als eine kreative Schöpfung. Nicht selten gibt es hier sogar ein Urheberrecht, der Schutzumfang ist bei der üblichen Verpackung jedoch eher als gering anzusehen, als Innovation gilt diese Maßnahme aber nicht. Hat die Verpackung hingegen eine besondere Eigenart, die sie grundlegend von anderen Verpackungen unterscheidet, dann ist es möglich, sie als Design anzumelden. Designs lassen sich sehr gut als Urheberrechte verwerten, denn ihr Schutzumfang kann leichter bestimmt und durchgesetzt werden. Eine Innovation ist das Ganze aber nicht, jedoch kreativ.

Innovationen und Technik

Die moderne kommt weder ohne Kreativität noch ohne passende Innovationen aus. So ist etwa derjenige ein kreativer , wenn er sich vorstellen kann, dass Autos autonom fahren und sprechen können. Derjenige, der diese kreativen Ideen dagegen in die Tat umsetzt, ist innovativ. Die Welt, besonders die Welt der Technik, befindet sich in einem zukunftsweisenden Wandel und sowohl die Kreativität als auch die Innovationen sind in den vergangenen Jahren immer weiter gewachsen.

So hat sich jemand, der kreativ denken kann, mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung beschäftigt, was neben der Sicherheit einer Webseite auch das Auffinden in den Suchmaschinen wie Google verbessert. Kreativ und innovativ waren Männer wie Steve Jobs und Bill Gates, denn ohne sie würde es Smartphones und moderne Computer nicht geben.

Hat das E-Auto eine Zukunft?

Wer über Innovation und Kreativität redet, kommt auch am E-Auto nicht vorbei. Der Markt steigt deutlich an, denn dieses Auto spricht vor allem das stetig steigende Umweltbewusstsein der Menschen an. Bevor das erste elektrisch betriebene Auto fahren konnte, musste sich ein kreativer Kopf mit dieser Idee beschäftigen und es war eine Menge Innovation notwendig, um dieses Auto überhaupt zu bauen. Inzwischen setzen immer mehr Autohersteller auf die Autos, die nicht mehr die Luft verpesten und das Umdenken hat gerade erst begonnen. Die Kreativität und die Innovationen der Ingenieure machen es möglich, Abschied von den Autos zu nehmen, die noch mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Ein E-Auto muss heute nicht mehr zwingend teuer sein, mittlerweile gibt es sogar kompakte Fahrzeuge mit Batterie, die das Budget nicht allzu sehr belasten. Ohne diese Innovation würde die Zukunft anders aussehen.

Wann werden Innovationen geschützt?

Als klassische kreative Innovationen gelten besonders Erfindungen, die auf einer neuen technischen Lehre beruhen, wie es beispielsweise beim E-Auto der Fall ist. Das Auto kann in ganz unterschiedlichen Ausstattungen produziert werden und bringt dabei immer einen ganz bestimmten technischen Vorteil mit sich. Je nachdem, um welche Innovation es sich dabei handelt, kann sogar das Herstellungsverfahren geschützt sein. Für eine Innovation, wenn sie als technische Erfindung angesehen wird, gelten normalerweise keine sonderlich hohen Anforderungen. Was aber geschützt werden kann, ist die Weiterentwicklung eines bereits bestehenden Produktes (wie das E-Auto), wenn ein Fachmann bestimmte Details so nicht gesehen hätte. Geschützt wird die Entwicklung ebenfalls, wenn sie einen Vorteil aus wirtschaftlicher Sicht hat, und zwar gegenüber einer bereits bestehenden Lösung.

Warum sich der Kreative nicht unbedingt um die Innovation kümmern muss

Wer in einem innovativen Betrieb kreativ und erfinderisch tätig ist, muss sich um die wirtschaftliche Verwertung dieser Innovation nur am Rand Gedanken machen. Was der kreative Kopf aber unbedingt tun muss, ist, seine neue technische Erfindung an den Arbeitgeber zu melden. Dazu ist er sogar gesetzlich verpflichtet. Der Arbeitgeber kann anschließend darüber entscheiden, ob er diese neue Erfindung freigibt oder ob er sie selbst für sein Unternehmen nutzen möchte. Falls er dies will, muss er das Ganze zum Patent anmelden. Wenn alles nach Wunsch verläuft, kann damit viel verdient werden.

Wenn der Kreative seine Erfindung für sich nutzen möchte, muss er sich mit den gesetzlichen, also den rechtlichen Grundlagen vertraut machen. Die Idee, alles vor dem Arbeitgeber geheim zu halten und sie hinter seinem Rücken zu vermarkten, ist Betrug und der ist ja bekanntlich verboten. Besser ist es immer, den Arbeitgeber mit ins Boot zu nehmen, denn Kreativität ist besonders bei großen Projekten selten das Werk eines Einzelnen. Wenn hier alle an einem Strang ziehen, profitieren letztendlich alle davon.

Als der französische Schriftsteller Jules Verne sein Buch über die zum Mond schrieb, wurde er als Spinner beschimpft und bestenfalls als Visionär belächelt. Wenn Jules Verne, der 1905 starb, miterlebt hätte, wie Neil Armstrong am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat, hätte er sich entspannt zurücklehnen können. Er hatte recht behalten, denn sein kreativer Kopf machte die Reise zum Mond zunächst nur in der Fantasie der Menschen möglich. Die Innovationen der NASA hingegen trugen dazu bei, dass die Ideen eines vermeintlichen Spinners Wirklichkeit wurden. Heute gibt es mit der ISS eine Raumstation im All, in denen Menschen dank technischer Erfindungen dauerhaft leben und arbeiten. Jules Verne hätte sich so etwas wahrscheinlich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können.

Bild: @ depositphotos.com / Khakimullin

Tommy Weber