Bäume im Garten richtig beschneiden

Bäume im Garten richtig beschneiden

Wer einen Garten hat, kann diesen auf vielfältige Art und Weise nutzen. Während die einen den reinen Ziergarten bevorzugen, geben andere einem Nutzgarten mit Gemüsebeeten und Obstbäumen den Vorrang. Alle vorhandenen Bäume im Garten zu beschneiden, ist jedoch nicht in jedem Fall erforderlich. Wird ein Baum aber beschnitten, dann lohnt sich das auf jeden Fall, denn so bleibt der Baum gesund, er wächst schöner, außerdem kann so bei Obstbäumen der Ertrag gesteigert werden.

Beim Beschneiden der Bäume gibt es jedoch einige wichtige Dinge zu beachten, wie beispielsweise die richtige Jahreszeit.

Warum Bäume im Garten so wichtig sind

Was wäre ein Garten ohne Bäume? Im ästhetischen Sinne langweilig. Noch wichtiger sind Bäume aber aus ökologischer Sicht, denn in den Bäumen bauen Vögel und Eichhörnchen ihre Nester. Ein Baum sorgt an heißen Sommertagen für einen angenehmen Schatten, und das nicht nur für die Menschen. Die umliegende Pflanzenwelt kann ebenfalls von einem schattigen Baum profitieren, da die Pflanzen nicht so schnell austrocknen. Wer Obstbäume hat, kann sich zudem im Herbst über die leckeren Früchte freuen.

Wann und wie Bäume beschnitten werden sollen, ist immer noch ein Diskussionsthema unter Hobbygärtnern. Jeder hat dabei seine eigene Philosophie und Meinung zum Baumschnitt. Häufig spielt dabei die Optik eine wichtige Rolle, wenn beispielsweise überstehende Äste entfernt werden, aber es gibt noch andere Gründe.

Wann dürfen Bäume beschnitten werden?

Falls die Äste eines Baumes zu sehr auf das Haus oder auf das Grundstück des Nachbarn ragen, dann wird es , sich von diesen Ästen zu trennen. Wer einen Baumschnitt vornehmen möchte, sollte zunächst einen Blick auf den Kalender werfen. In der Zeit zwischen dem 1. März und dem 30. September haben die Bäume so etwas wie Schonzeit. Der Grund ist einleuchtend, denn die , die in den Bäumen leben, müssen geschützt werden. Deshalb verbietet das Bundesnaturschutzgesetz in diesem Zeitraum radikale Schnitte. Das Kappen eines Baumes nur knapp über dem Boden ist verboten. Diese Regel gilt übrigens nicht nur für den Garten hinter dem Haus, sondern auch für die am Straßenrand wachsenden Bäume.

Was fällt nicht unter die Verordnung?

Im Gesetz ist von radikalen Baumschnitten die Rede, kleinere Schnitte zur sind hingegen erlaubt. Dies gilt auch für das sogenannte Totholz, also für die Äste, die kein Laub mehr haben, sie dürfen das ganze Jahr über entfernt werden. Hobbygärtner sollten jedoch vorsichtig sein, denn wer zu viel abschneidet, muss unter Umständen sogar ein Buß zahlen. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Wenn etwa ein Straßenbaum die Verkehrssicherheit gefährdet, darf er auch in der Schonzeit beschnitten werden.

Welche Schnittformen gibt es?

Beim Baumschnitt gibt es vier verschiedene Schnittarten, die für den Hobbygärtner infrage kommen:

Der Formschnitt

Der Formschnitt soll, wie der Name es schon verrät, dem Baum eine optisch schöne Form geben. Ein Formschnitt kann ein Rückschnitt, aber auch eine Verkleinerung der Baumkrone sein. Zudem nutzen viele Gartenbesitzer den Baumschnitt, um überflüssige Äste zu entfernen.

Der Pflanzschnitt

Mit dem Pflanzschnitt will der Baumbesitzer in erster Linie das Anwachsen und die Bildung einer Krone erreichen. Bei dieser Schnittform wird der Baum auf den Haupttrieb und auf drei bis maximal vier Nebentriebe zurückgeschnitten.

Der Entlastungsschnitt

Dieser Schnitt dient der Entlastung eines Baumes. Er ist immer zu empfehlen, wenn der Baum einseitig eine zu starke Krone oder zu ausladende Äste hat. Ist dies der Fall, dann besteht die Gefahr, dass die Äste abbrechen, und zwar durch starken Wind oder eine zu hohe Belastung mit Schnee. Der Entlastungsschnitt dient auch dazu, die vom Sturm oder von Schädlingen beschädigten Äste zu entfernen.

Der Ertragsschnitt

Wer Obstbäume im Garten hat, muss in regelmäßigen Abständen einen Ertragsschnitt vornehmen, um die Krone des Baumes auszulichten und die sogenannten Grüntriebe zu entfernen, die für zu viel Schatten sorgen. Der Ertragsschnitt ist gut für die Fruchtbildung, denn der Baum kann sich wieder nur seine Früchte konzentrieren und muss nicht an die überflüssigen Blätter und Äste denken.

Der beste Zeitpunkt für den Baumschnitt

Hat ein Baum kranke, beschädigte oder tote Äste, dann dürfen diese natürlich jederzeit entfernt werden. Bei Obstbäumen, wie Birne, Quitte oder Apfel, ist ein Schnitt Ende Februar oder noch Anfang März die beste Wahl. Wird schon im Herbst geschnitten, dann können die Wunden an einem Baum, der keine Vegetation mehr hat, schlechter verheilen. Der Vorteil eines Baumschnitts im Frühjahr ist, dass der Baum noch kein Laub trägt und dass der Gärtner eine bessere Sicht hat. Außerdem können die Wunden schneller und besser heilen, da die Winterruhe bald beendet ist.

Wird der Baum im geschnitten, dann bremst so etwas das Wachstum aus, während der Schnitt im Winter das Wachstum anregt. Im Sommer ist es lediglich ein Pflegeschnitt, damit die bereits vorhandenen Früchte mehr Licht bekommen und besser reifen. Ein trockener Tag im Juli oder August bietet sich dafür an.

Welche Bäume sollten beschnitten werden?

Nicht jeder Baum braucht einen Schnitt. So sollten Zierhölzer nur geschnitten werden, wenn sie zu groß oder kahl sind. Wer möchte, kann seine Zierhölzer, wie beispielsweise die Zaubernuss, die Magnolie oder den Duftschneeball natürlich auch in Form schneiden. Bei Obstbäumen ist die Beschneidung hingegen Pflicht, denn hier muss für eine ausreichende Belüftung der Krone gesorgt werden. Durch zu dichtes Laub in der Krone bekommt der Baum zu wenig Luft und ist anfälliger für Krankheiten. Insbesondere die Äste, die in der Krone wachsen und sich kreuzen, sowie die steil nach oben strebenden Äste, die sogenannten Wassertriebe, müssen mit einem scharfen Werkzeug entfernt werden.

Diese Wassertriebe bilden sich in der Regel nach einem starken Rückschnitt und kosten den Baum sehr viel Energie. Sie gelten als Konkurrenztriebe und müssen abgeschnitten werden.

Welches Werkzeug ist das Richtige?

Das richtige Werkzeug spielt beim Baumschnitt eine wichtige Rolle. Welches Werkzeug zum Einsatz kommt, hängt auch von der Stärke der Äste ab und wie gut sie zu erreichen sind. Eine Astschere, eine normale Gartenschere und eine Bügelsäge sollten hier dem Gärtner zur Verfügung stehen. Ein sehr scharfes Messer, was auch Hippe genannt wird, ist immer erforderlich, um die ausgefransten Ränder der abgesägten Äste wieder glatt zu schneiden. Damit der Baum keinen Schaden nimmt, muss das jeweilige Werkzeug möglichst scharf sein.

Bild: @ depositphotos.com / ImageSource

Tommy Weber