Au-pair – ein interessanter Auslandsaufenthalt

Au-pair - ein interessanter Auslandsaufenthalt

Viele junge Leute, die mit der Schule fertig sind, wissen noch nicht, was sie in der nahen Zukunft machen wollen. Studium oder doch besser eine Ausbildung? Wer noch zum Überlegen braucht, kann ein Freiwilliges soziales Jahr machen, sich für Work & Travel entscheiden, oder als Au-pair ins Ausland gehen. Vor allem junge Frauen entscheiden sich für eine Au-pair Stelle, die viele Möglichkeiten bietet. Ein Au-pair lernt bei seinem Aufenthalt Land und Leute kennen, kann zudem die Sprachkenntnisse verbessern und lebt in einer Familie.

Neben den vielen Annehmlichkeiten bedeutet eine Au-pair Stelle im Ausland aber auch Arbeit. Die Gastfamilien sehen es gerne, wenn sich das Au-pair um die Kinder kümmert und im Haushalt hilft. Für diese Mitarbeit gibt es eine Unterkunft, Verpflegung sowie ein Taschengeld. Der Begriff Au-pair leitet sich vom Adjektiv au pair ab, was so viel wie „mit einer Gegenleistung“ bedeutet.

Welche Voraussetzungen muss ein Au-pair erfüllen?

Wer für ein Jahr oder länger als Au-pair ins Ausland gehen möchte, muss je nachdem, wohin die geht, unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen und Bedingungen erfüllen. Grundsätzlich sollte ein Au-pair am Umgang mit Kindern haben, wer also kleine Geschwister hat, ist hier klar im Vorteil. Die Beschäftigung mit den Kindern der Gastfamilie gehört zu den Hauptaufgaben eines Au-pair. Eine weitere Voraussetzung ist, dass man und nach Möglichkeit Nichtraucher ist.

In jedem Gastland gelten jedoch immer andere Regeln, auch was das Alter angeht. In den meisten Ländern darf ein Au-pair nicht jünger als 17 und nicht älter als 30 Jahre sein. Eine der wenigen Ausnahmen bilden die USA, dort darf ein Au-pair nicht älter als maximal 26 Jahre sein. Einige Länder verlangen fundierte Sprachkenntnisse, in anderen Ländern wird es nicht gerne gesehen, wenn das Au-pair eigene Kinder hat.

Richtig bewerben

Sich als Au-pair zu bewerben, ist eine zeitraubende und mit viel Aufwand verbundene Angelegenheit. So müssen eine Menge Formulare ausgefüllt und viele wichtige Dinge erledigt werden. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Gastfamilie. Das eigentliche Auswahlverfahren ist eine komplexe Angelegenheit, damit beide Seiten eine genaue Vorstellung voneinander bekommen. Wer als Au-pair im Ausland arbeiten möchte, sollte also so früh wie möglich mit den Bewerbungen beginnen. Dies ist vor allen Dingen notwendig, wenn für die Einreise und den Aufenthalt ein Visum benötigt wird. Wer hier zu spät mit der Bewerbung beginnt, kommt schnell unter . Eine gute Idee ist es, eine Liste mit allem anzufertigen, was wichtig ist, und diese Liste dann Punkt für Punkt abzuarbeiten.

In der Bewerbung muss beispielsweise noch vermerkt werden, wenn eine Allergie vorliegt. Welche Kenntnisse, Erfahrungen und individuellen Eigenschaften hat die Bewerberin? Agenturen, die Au-pair vermitteln, haben in der Regel Bewerbungsbögen, die nur noch ausgefüllt werden müssen, was die Bewerbung natürlich enorm vereinfacht. Ein Foto muss auf jeden Fall beigelegt werden, damit sich die Gastfamilie ein Bild von der Bewerberin machen kann. Eine vielversprechende Idee ist es außerdem, noch einen persönlichen Brief zu schreiben.

Selbstständig oder über eine Agentur bewerben?

Es gibt zwei Möglichkeiten, sich als Au-pair im Ausland zu bewerben: Entweder mit einer selbstständigen Bewerbung oder einer Bewerbung über eine Agentur. Sich allein um eine Stelle als Au-pair zu bewerben, ist sehr zeitaufwendig und kompliziert. Hier muss die Planung sehr früh beginnen und sie muss gut strukturiert sein. Im Internet gibt es eine Reihe von hilfreichen Portalen, die bei Fragen weiterhelfen können. Bei einer selbstständigen Bewerbung ist es nicht immer leicht, den Durchblick zu behalten.

Einfacher ist es über eine Agentur, was allerdings mit Kosten verbunden ist. Der große Vorteil: Es gibt immer einen kompetenten Ansprechpartner, falls es Probleme geben sollte. Die Agentur hilft dabei, sich schneller im fremden Land einzugewöhnen, indem sie Kontakte zu anderen Au-pairs herstellt. Da man durch die Agentur vertraglich abgesichert ist, besteht sogar die Möglichkeit, gerichtlich gegen die Gastfamilie vorzugehen, falls es zu schwerwiegenden Problemen kommen sollte.

Welche Kosten müssen einkalkuliert werden?

Was die Kosten angeht, kommt es immer darauf an, auf welche Agentur oder Vermittlung die Wahl fällt. Grundsätzlich ist es gut, sich vorher über die Kosten und die jeweiligen Leistungen der Agentur zu informieren. Wichtig ist es immer, so viel Geld zu haben, dass die Abreise vom Aufenthaltsort aus eigener Tasche bezahlt werden kann. Alle, die während der Arbeit als Au-pair einen Sprachkurs vor Ort besuchen wollen, müssen diesen Kurs selbst bezahlen. Dies gilt genauso für mögliche Ausflüge, für Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten und für private Telefongespräche. Hier ist es aber möglich, mit der Gastfamilie individuelle Vereinbarungen zu treffen.

Welche Versicherungen sind notwendig?

Ein Au-pair braucht für den gesamten Aufenthalt eine gültige Unfall- sowie eine Kranken- und Haftpflichtversicherung. Viele Agenturen bieten spezielle Versicherungspakete mit diesen drei Versicherungen an. Ein solches Paket enthält dazu noch eine Reisekrankenversicherung und eine Gepäckversicherung. Ein Au-pair sollte sich niemals darauf verlassen, dass der Schutz der Krankenversicherung im Ausland ebenso gehandhabt wird, wie es in der Heimat der Fall ist. Je nachdem, welches Gastland es ist, gibt es hierzu sehr große Unterschiede. Hier sollte die Gastfamilie gefragt werden, was im Falle eines Arztbesuchs oder eines Aufenthalts im Krankenhaus zu beachten ist.

Au-pair in den USA

Die USA gehören zu den beliebtesten Ländern für alle, die sich für Au-pair entscheiden. Viele träumen davon, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten bei einer Gastfamilie den „American Way of Life“ kennenzulernen. Für den Aufenthalt müssen jedoch wichtige Dinge beachtet werden, denn für die Einreise in die USA wird ein Visum oder genauer gesagt, ein sogenanntes J1-Visum verlangt. Englische Sprachkenntnisse sind zwingend erforderlich und Au-pairs müssen einen Schulabschluss vorweisen können. Zudem müssen die Bewerberinnen mindestens 200 Stunden praktische Erfahrung in der Betreuung von Kindern nachweisen können.

Vor dem Aufenthalt in den USA muss zudem ein Background-Check gemacht werden. Im Rahmen dieses Checks werden sowohl der Reisepass als auch das Führungszeugnis sehr genau unter die Lupe genommen.

Ein neuer Lebensabschnitt

Mit dem Aufenthalt als Au-pair beginnt für viele ein ganz neuer Lebensabschnitt. Viele sind zum ersten Mal auf sich allein gestellt, sie verlassen ihr Zuhause, die Familie und die Freunde. Sich an die Umstellung zu gewöhnen und im Zuhause auf Zeit richtig anzukommen, dauert eine gewisse Zeit. Klappt es aber zwischen dem Au-pair und der Gastfamilie, dann wird dieser Aufenthalt ein schönes und unvergessliches Erlebnis werden.

Bild: @ depositphotos.com / photography33

Tommy Weber
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